1. Ableger ziehen - der letzte Versuch

    Leider war uns das Ablegerglück in diesem Jahr nicht hold. Wir haben drei Mal versucht, einen Ableger zu bilden, und drei Mal hat es nicht geklappt. Leider konnten wir nicht den einen Fehler ausmachen, der unsere Bemühungen vereitelt hat. So konnten wir auch nicht wirklich viel aus diesen Misserfolgen lernen, abgesehen von den Erfahrungen, die wir bei den verschiedenen Ablegerstrategien sammeln konnten. Auch unser Imkerpate ist etwas ratlos. Er berichtet von einer Erfolgsquote von 75%. Unsere Misserfolge hat er so auch noch nicht gesehen.

    Nun war es der Fall, dass wir unsere Beute noch immer am Stand unseres Paten hatten. Dort waren auch noch zwei schwache Ableger in Ablegerkisten. Und es gab noch eine Königin in einem Begattungskasten. Daher hat unser Pate angeboten, noch einen letzten, vielleicht ein bisschen verzweifelten Versuch zu unternehmen, aus all diesen Bienen doch noch einen Ableger zu erstellen.

    Wir haben dazu das Flugloch der Beute mit Schaumstoff verschlossen. Dann haben wir die kleinen Waben mit Brut aus dem Begattungskasten mit etwas Draht vorsichtig an den Oberträger dreier Rähmchen gebunden, um sie so mit in die Beute zu hängen. Nun wurden nach und nach die Bienen aus den beiden Ablegern in die Beute abgeschlagen. Ein oder zwei Waben, auf denen noch etwas Futter war, haben wir auch mit in die neue Beute übernommen. Zu guter Letzt haben wir die Königin gekäfigt, also in einen kleinen Käfig gesperrt und diesen mit Futterteig verschlossen. Diesen Käfig haben wir dann in die Beute zwischen zwei Rahmen gesteckt. Auf diese Weise ist die Königin für einige Zeit vor den übrigen Bienen im Volk geschützt, kann aber schon ihre Pheromone verbreiten und so die Bienen aus verschiedenen Ursprungsbeuten dazu bewegen, ein neues Volk zu bilden und sie als Königin zu akzeptieren. Die Bienen fressen nach und nach den Futterteig auf, sodass nach vielleicht zwei Tagen die Königin aus dem Käfig gelangt und dann ihr Volk vorfindet und keine Streitigkeiten um die Vormacht mehr austragen muss.

    Nachdem so viele Bienen wie möglich in den Kasten gelangt sind, haben wir ihn mit einem Spanngurt verschlossen und in die dunkle Garage gestellt. Dieses Kellerhaft genannte Vorgehen soll den Bienen die Orientierung nehmen, sodass sie, wenn das Flugloch wieder geöffnet wird, nicht versuchen, ihre alte Beute zu finden, sondern stattdessen ihre neue Beute als ihr neues zu Hause akzeptieren.

    Ursprünglich war der Plan, die Beute an den zweiten Stand unseres Paten zu bringen, da dort weniger und weniger starke Völker waren, was mögliche Räuberei einschränken könnte. Aus logistischen Gründen haben wir uns dann aber entschieden. die Beute mit zu uns nach Hause zu nehmen. Das mehrmalige Füttern in kleinen Mengen ist auf dem eigenen Grundstück doch einfacher als in einem einige Kilometer entfernten Waldgebiet, dass man nicht per Auto erreichen kann. Was dieser Umzug alles nach sich zieht, werden wir noch berichten.

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  2. Der Ableger ist weg

    In den letzten Wochen waren wir immer wieder bei unserem Ableger, um diesen zu füttern. Alle paar Tage haben wir ca. 1 Liter Futtersirup nachgefüllt, und es war auch jedes Mal alles leer. Da wir nicht den üblichen Anfängerfehler machen und ständig Waben ziehen wollten um zu sehen, wie es dem Volk geht, haben wir wirklich nur gefüttert und, wenn es die Lichtverhältnisse noch zuließen, einen vorsichtigen Blick in die Wabengassen riskiert.

    Ich hatte die ganze Zeit ein etwas ungutes Gefühl, denn mir war einfach zu wenig los in der Kiste. Der Ableger hatte ja schon zu Beginn keine Mittelwände ausgebaut, was mich damals bereits etwas beunruhigt hat. Da das Futter aber immer aufgenommen und auch eingetragen wurde, habe ich mich von unserem Imkerpaten beruhigen lassen.

    Gestern waren wir wegen der Ameisensäurebehandlung der Wirtschaftsvölker wieder am Stand und wollten im Anschluss auch wieder unseren Ableger füttern. Während der Behandlung der Nachbarbeuten habe ich über längere Zeit nur sehr wenig Betrieb am Flugloch feststellen können. Daher haben wir uns entschlossen, beim Füttern auch noch einen kurzen Blick auf die Waben zu werfen. Und es ergab sich ein interessante Bild.

    Auf der ersten Wabe waren ein paar Zellen mit Pollen und auch noch einige wenige Zellen mit Futter vorhanden. In einigen Zellen saßen Bienen, sodass nur das Hinterteil herausschaute. Auf der nächsten Wabe das gleiche Bild. Auch die dritte Wabe war leer, ebenso die vierte, fünfte, sechste und siebte. Kein Futter, kein Pollen, keine Brut. Auch war nirgends die erst vier Wochen vorher eingesetzte Königin zu finden. In der ganzen Kiste waren vielleicht 100 Bienen zu sehen. Das war natürlich sehr niederschmetternd. Auch der dritte Versuch, einen Ableger zu bilden, ist fehlgeschlagen.

    Nun ging natürlich die Spekulation los, was passiert ist. Räuberei schloss der Imkerpate aus, da die Waben nicht nach Räuberei aussahen. Dies ist wohl sehr gut zu erkennen, da die Waben dann wie aufgeraspelt sind. Die Räuber haben keine Zeit, die Deckel sorgsam zu entfernen, daher werden diese einfach aufgerissen und so viel wie möglich aus der Zelle gesaugt. Unsere Waben sahen aber alle sehr ordentlich aus. Ein Schwarm ist im August sicher auch nicht das Wahrscheinlichste. Daher gab uns die Beobachtung Rätsel auf. Seltsam war, dass das Futter jedesmal komplett aufgenommen wurde. Aber wo war es hin?

    Heute kam mir noch der Gedanke, dass es eventuell deshalb keine Räuberei war, da in der Kiste kein Volk wohnte. Eventuell ist die Königin gestorben oder es gab doch einen Schwarm oder das Volk ist aus anderen Gründen weg. Aber wenn es in der Beute kein Volk gibt, welches das Futter verteidigt, müssen sich die Räuber auch nicht beeilen. Und vielleicht sehen die Waben deshalb noch gut aus.

    Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren. Es bleibt leider der dritte gescheiterte Versuch, einen Ableger zu ziehen. So wie es gerade aussieht, werden wir das kommende Bienenjahr wie das aktuelle starten, nämlich ohne eigenes Volk.

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  3. Noch ein Update zum Ableger

    Vor einigen Tagen haben wir unseren neuen Ableger besucht, um zu schauen, wie er sich entwickelt. Zur Erinnerung: Unser eigentlicher Ableger hat sich wohl eine Königin gezogen, mit der er nicht zufrieden war und hat sich daher direkt eine neue Weiselzelle angelegt. Da es uns durch diese späte Nachschaffung zu riskant erscheint, bis zum Winter ein starkes Volk zu bekommen, hat unser Imkerpate kurzerhand einen anderen Ableger, der bereits eine Königin in Eilage hat, in unseren Kasten umgesiedelt. Unser Ableger ist dafür in einen Ablegerkasten gewechselt.

    Unsere neue Königin scheint eine ganz nette zu sein. Beim Zeichnen der neuen Königinnen war sie ruhigste. Wir hoffen, dass sich das auch auf das Bienenvolk im nächsten Jahr überträgt.

    Bei unserem Besuch vor einigen Tagen haben wir weiteres Futtersirup gegeben und auch geschaut, wie sich der Ableger entwickelt. Dabei haben wir gesehen, dass die neuen Mittelwände nicht ausgebaut wurden. Damit sich das Volk aber vergrößern kann, braucht es den Platz auf den neuen Waben. Daher haben wir einige Mittelwände wieder entfernt und sie durch alte Honigwaben ersetzt. Diese sind schon ausgebaut und müssen maximal noch etwas repariert werden. Das sollte den Bienen aber einfacher von der Hand gehen.

    Am vergangenen Donnerstag hat unser Imkerpate Honig geerntet und geschleudert. Wir durften tatkräftig unterstützen und haben so auch einen sehr guten Einblick in diesen Bereich der Imkerei bekommen. Abends haben wir dann noch einen Blick in unseren Ableger geworfen und gesehen, dass nun auch auf den neuen Waben Bienen saßen. Wir haben daher die Hoffnung, dass sie die neuen Waben besser angenommen haben als die unausgebauten Mittelwände.

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  4. Ein Update zum Ableger

    Das Glück ist uns nicht hold. Scheinbar mögen uns die Bienen nicht besonders. Aber ich erzähle besser von Anfang an.

    Unser Ableger hat sich eine Königin herangezogen. Die Weiselzelle haben wir ja gesehen, und den Ableger dann erst ein mal in Ruhe gelassen. Nach dem berechneten Termin des Schlupfes der Königin plus ein paar Tage für den Hochzeitsflug plus ein paar weitere Tage als Sicherheit haben wir allerdings keine Brut gefunden. Und auch keine Königin. Dafür aber eine neue Weiselzelle. Scheinbar mochte das kleine Bienenvolk die Königin nicht so besonders, sodass sie lediglich für ihre Nachfolgerin sorgen durfte und dann schon wieder von der Bühne abtreten musste. So versuchen wir uns das Beobachtete zu erklären.

    Prinzipiell ist es ja kein Problem, dass sich ein Volk eine neue Königin zieht, wenn sie mit der alten Königin nicht zufrieden ist. Allerdings stimmt der Zeitpunkt Mitte Juli schon recht bedenklich. Denn die neue Königin braucht noch eine Woche bis zum Schlupf, dann nochmals einige Tage für den Hochzeitsflug. Einige Völker unseres Bienenpaten haben schon angefangen, ihre Drohnen aus dem Stock zu jagen, daher sinkt sicher die Anzahl der Drohnen an den Drohnensammelplätzen, und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Begattung der Königin. Und wenn sie dann erfolgreich begattet werden sollte, ist es auch schon August. Da ist dann nicht mehr viel Zeit, um ein starkes Volk aufzubauen, das es durch den Winter schafft.

    Damit wir aber zum Jahresende ein Volk mit nach Hause nehmen können, haben wir einen anderen Ableger, der eine Königin gezogen hat, in unsere Kiste umgezogen. Der Ableger saß vorher auf drei Waben in einem Ablegerkasten. Wir haben dann einige Mittelwände hinzugehängt, mit etwas Futtersirup gefüttert und das Flugloch sehr klein gemacht. Nun hoffen wir, dass der neue Ableger mit Königin die Mittelwände ausbaut und so die Möglichkeit schafft, genug Bienen für die Überwinterung zu ziehen.

    Es bleibt also spannend, wie sich die beiden Ableger entwickeln. Gibt es noch eine Königin? Wird diese noch ein überwinterungsfähiges Volk schaffen? Und nimmt der zweite Ableger unsere Kiste an und baut diese aus? Oder mögen die Bienen uns tatsächlich nicht und möchten nicht zu uns ziehen? Man wir sehen…

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  5. Sommerweiterbildung

    Lothar Bodingbauer führt nun schon seit geraumer Zeit seine Bienengespräche und veröffentlicht diese als Podcast. Er geht viele Themen offen und ohne Vorurteile an und so bekommt man oftmals einen Blick auf die Dinge, den man so normaler Weise nicht erhalten hätte. Daher habe ich ihn auch schon seit Anfang an in den Links aufgeführt.

    Heute möchte ich aber eine besondere Episode besonders hervorheben. Lothar hat die Vorträge der Wiener Bienenfachtagung mitgeschnitten und in einem sechsstündigen Mammutpodcast veröffentlicht. Glücklicherweise ist der Podcast mit Kapitelmarken versehen, sodass man die Vorträge gezielt anspringen und hören kann. Ich bin heute nach mehreren Tagen der sommerlichen Weiterbildung durch, und muss sagen, dass ich viel neues mitgenommen habe. Nicht nur, dass die Vorträge zur weiteren Recherche zu den Themen und den Vortragenden anregen und man so ein recht fundiertes Bild bekommt, sondern die Vorträge an sich, die alle unter dem Oberthema Varroabehandlung zusammengefasst werden könnten, enthalten so viel Wissen, so viele neue Perspektiven auf jahrelang propagierte Vorgehensweisen und so viele neue Ansätze, dass ich jedem, der Bienen hält, den Podcast nur ans Herz legen kann. Die sechs Stunden Vortrag sind jede Minute wert.

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  6. Schlechtes Jahr für Königinnen

    Terminlich stand heute das Käfigen der Königinnen auf dem Zuchtrahmen an. In dieses Rahmen hatten wir ja von einigen Tagen ganz junge Maden gepackt, damit das Patenvolk daraus Weiselzellen macht. Diese Weiselzellen sollten heute mit Käfigen versehen werden, damit die erste geschlüpfte Königin nicht alle anderen Königinnen zerstört.

    Leider bot sich beim Anblick des Zuchtrahmens ein etwas ernüchternder Anblick. Nur zwei Zellen waren verschlossen, und diese Verschlüsse sahen eher nach Wildbau als nach Weiselzellen aus. Da wir aber nicht feststellen konnten, ob nicht doch eine Königin in der Zelle war, haben wir den Wildbau auf Käfiggröße zurückgeschnitten und dann zwei Käfige angebracht. Die Hoffnung, dass es zumindest zwei Königinnen gibt, ist noch nicht ganz aufgegeben. Aber wir freunden uns bereits mit dem Gedanken an, dass der Termin auf der Belegstelle am kommenden Sonntag eher eine Besichtigung wird.

    Dass es ein schwieriges Jahr für Koniginnen ist, hat sich bei der Durchsicht der Ableger bestätigt. Nur einer der drei Ableger hat eine begattete Königin, die nun in Eilage ist. Unser Ableger ist leider noch immer weisellos. Und da wir auch nur wenig Hoffnung haben, aus dem Zuchtrahmen eine Königin zu bekommen, haben wir heute aus einem ertragsstarken und sehr ruhigen Volk erneut eine Brutwabe mit kleinen Maden entnommen und in unseren Ableger gehängt. Vielleicht klappt es ja im zweiten Anlauf.

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  7. Ein paar Informationen

    Das Internet mit seinen unendlichen Weiten ist voller Informationen. Aber manchmal ist es ja auch ganz nett, wenn man nicht in jeden Winkel schauen muss, um ein paar interessante Sachen zu finden. Daher wollen wir von Zeit zu Zeit ein paar Links posten, die wir interessant finden, die uns geholfen haben oder die einfach bemerkenswert sind.

    Den Anfang machen möchten wir heute mit etwas Infotainment, nämlich dem Youtuber Marvin alias BeeTV84. Er hat über die Jahre eine beachtliche Sammlung an Videos erstellt, die viel Wissen über das, aber auch einfach Lust am Imkern vermitteln. Einfach mal reinschauen.

    Über den gleichen Kanal sendet Ralf, auch bekannt als der Selbstversorger. Bei ihm geht es nicht nur um Bienen, sondern um ein breites Spektrum an Themen rund um Gartenbau, Landwirtschaft oder auch Tierhaltung. Ralf kommt manchmal recht unorthodox daher, aber ein unverstellter Blick und der Wille, Sachen auszuprobieren und auch aus Fehlschlägen zu lernen, macht den Kanal genauso informativ wie er unterhaltsam ist.

    Als drittes möchten wir noch auf den wöchentlichen Newsletter hinweisen, der von verschiedenen Bieneninstituten betreut wird. Der Newsletter erscheint zweiwöchentlich und enthält interessante, oftmals brandaktuelle Informationen. Den Newsletter kann man per E-Mail, z.B. bei Apis e.V., abonnieren.

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  8. Königinnenzucht

    Wir waren vor einigen Tagen wieder bei unserem Imkerpaten, um den nächsten Schritt der Königinnenzucht zu vollziehen. Wir hatten bereits vor einigen Tagen einen Sammelbrutableger gebildet, und nach der Berechnung unseres Paten stand nun das Brechen der vorhandenen Weiselzellen sowie das Besetzen der künstlichen Weiselzellen mit Larven an. Dazu wurde das Volk Wabe für Wabe durchgesehen, um auch ja keine Weiselzelle zu übersehen. Warum, werde ich gleich noch erklären.

    Nach der gründlichen Durchsicht haben wir aus einem anderen Volk, dessen Verhalten und Honigertrag den Ansprüchen unseres Imkerpaten genügte, eine Wabe entnommen, auf der noch sehr junge Larven zu finden waren. Diese möglichst jungen und daher noch sehr winzigen Larven wurden mit Hilfe eines Umlarvlöffels aus den Zellen entnommen und in künstliche Weiselzellen gesetzt. Dazu gibt es ein spezielles Rähmchen, auf dem acht dieser künstlichen Weiselzellen Platz finden. Dieses Rähmchen wurde dann in den Sammelbrutableger eingesetzt, damit die Larven von den Bienen dort versorgt werden. Die Spenderwabe ging zurück in das Volk, aus dem sie entnommen wurde.

    Sind die Weiselzellen später verdeckelt, wird ein spezieller Käfig über die Zellen gestülpt, sodass die Königinnen, wenn sie schlüpfen, eingesperrt sind. Dies ist deshalb wichtig, da die erste neu geschlüpfte Königin andernfalls die übrigen Weiselzellen zerstören und die anderen Königinnen abstechen würde. Daher ist es auch wichtig, dass im Volk selbst keine Königin vorhanden ist, da diese sonst alle Bemühungen zunichte machen könnte. Eine übersehene und nicht gebrochene Weiselzelle aus dem Sammelbrutableger, und die Königinnenzucht schlägt fehl.

    Motivation

    Aber warum dieses komplizierte Vorgehen? Nun, in einem Sammelbrutableger hat man Brutwaben verschiedener Völker. Das zusammengewürfelte Volk versucht, aus verschiedenen Eiern eine neue Königin heranzuziehen. Dabei sind sicher auch Eier aus Völkern, von denen man eigentlich keine Nachkommen ziehen möchte, weil der Honigertrag nicht stimmt oder die Völker aggressiv sind oder oder oder. Daher bricht man alle Weiselzellen und damit alle heranwachsenden Königinnen, deren Herkunft man ja nicht kennt. Dann gibt man dem Volk neue Weiselzellen mit Larven aus einem Volk, das der Imker bewusst ausgesucht hat und dessen Eigenschaften er gern vermehren möchte.

    Um diese Kontrolle über die Herkunft der Larven zu erhalten, muss man diese eben händisch aus den Waben sammeln und in die Weiselzellen setzen.

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  9. Der Ableger schwächelt

    Neulich haben wir einen Ableger aus einer Brutwabe gebildet. Eine gute Woche später waren wir erneut bei unserem Paten und wollten natürlich schauen, wie es dem Ableger geht. Allerdings empfiehlt es sich, das werdende Bienenvolk nicht zu stören, denn es muss ja noch eine neue Königin schaffen. Und damit man durch unbeholfene Eingriffe nichts zerstört, was sich nicht mehr reparieren lässt, wie zum Beispiel eine Weiselzelle, gilt es eben, Ruhe zu bewahren.

    Da die Neugier aber sehr groß war, haben wir uns die Beute von außen abgesehen. Alle Völker waren emsig unterwegs, auch die beiden Ableger unseres Paten flogen eifrig aus. Nur an unserer Beute haben wir keine einzige Biene entdeckt. Und das über einen Zeitraum von bestimmt 15 Minuten. Sehr enttäuschend.

    Unser Pate hat daraufhin beschlossen, einen vorsichtigen Blick in die Beute zu werfen. Dazu haben wir den Deckel abgehoben, die Folie aber nicht abgenommen. Man konnte auch durch die Folie ganz gut erkennen, dass es noch Leben auf den Waben gab.

    Die Erklärung lautete, dass die wenige Bienenmasse, die wir in den Ableger gegeben haben, noch gut aus der Futterwabe versorgt werden kann und somit keine Notwendigkeit besteht, auszufliegen. Eventuell sind die Flugbienen aber auch zurück in das Ursprungsvolk geflogen, denn wir haben den Ableger nicht an einen anderen Stand gebracht. Den genauen Grund kennen wir nicht, aber es war doch etwas tröstlich, dass der Ableger nicht verloren ist.

    Sammelbrutableger

    Eine weitere Woche später waren wir wieder bei unserem Paten, um einen Sammelbrutableger zu bilden. Das bedeutet, dass nicht die Bienen eines Volkes zu einem neuen Ableger werden, sondern aus mehreren Völkern Waben entnommen werden. Bei der Auswahl geht man nach den gleichen Kriterien vor, nämlich viel, aber noch nicht komplett verdeckelte Brut.

    Mit diesem Sammelbrutableger sollen Königinnen gezüchtet werden. Da ich das Prozedere, bei dem darauf ankommt, sich sehr genau an bestimmte Zeiten zu halten, noch nicht ganz verstanden habe, möchte ich dessen Beschreibung auf einen späteren Post verschieben.

    Zaghafter Ableger

    Auch an diesem Termin hat die Neugier gesiegt und wir haben das Flugloch unseres Ablegers beobachtet. Und es waren tatsächlich einige fliegende Bienen zu beobachten, wenn auch nur sehr, sehr wenige. Dieses Mal hat unser Pate auch einen Blick unter die Folie geworfen, um einen besseren Eindruck des Ablegers zu bekommen. Da nur sehr wenige Flugbienen vorhanden waren, wohl das Futter drohte, zur Neige zu gehen, uns haben wir uns dazu entschlossen, etwas Futtersirup zu geben, damit das Volk nicht verhungert. Es bleibt zu hoffen, dass eine Königin geschaffen werden kann und wir am Ende des Jahres unser erstes eigenes Volk mit nach Hause nehmen können.

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  10. Der erste Ableger

    Wegen des anhaltend guten Wetters lud uns unser Imkerpate zur Völkerdurchsicht. Die Hausaufgabe, uns mit der Erstellung von Ablegern zu beschäftigen, hatten wir ja bereits erledigt. Heute sollte dann, wenn ein gutes Spendervolk vorhanden ist, ein Ableger für uns gebildet werden.

    Werkzeugkunde

    Anfänglich haben wir uns kurz mit unserem Werkzeug beschäftigt, da wir dieses ja noch nie verwendet haben. Den Smoker bekommt man entzündet, indem man ein paar größere Schnipsel Eierkartons entzündet und in den Smoker legt, um dann mit altem, morschen Holz nachzufüllen. Dann kurz brennen lassen, um anschließend den Deckel zu schließen. Das Feuer sollte dann nicht mehr brennen, sondern eher glimmen und unter Luftzufuhr Rauch erzeugen. Sollte es immer weniger Rauch werden, dann kurz nachschauen, ob noch genug Holz vorhanden ist und eventuell nachlegen.

    Unser Smoker aus dem Starterkit erwies sich heute als einer der Kategorie viel hilft viel, denn seine Größe erinnerte in Relation zum Smoker unseres Paten eher an eine Feuertonne als an einen Smoker. Aber wenn wir erst mal die Marke mit 100 Völkern geknackt haben, ist eine solche Feuertonne sicher ganz nützlich ;)

    Auch unsere Stockmeißel sind anders. Wir haben den normalen, roten Stockmeißel, der an einer Seite längs abgekantet ist, unser Pate verwendet dagegen einen länglichen Meißel, der an einem Ende eine Art Hebel besitzt. Ein Video vergleicht einen ähnlichen Meißel mit unserem Standardmeißel. Bei der Arbeit heute hat uns der Meißel unseres Paten eher zugesagt. Wahrscheinlich werden wir uns daher auch noch solche Meißel zulegen. Mit unseren abgekanteten Meißeln hatten wir nämlich teilweise arge Probleme, die Waben zu ziehen.

    Durchsicht

    Nach dem Erstkontakt mit dem Werkzeug ging es dann an die Durchsicht. Beim ersten Volk schauten wir unserem Paten zu und lernten, worauf es ankommt. Denn bei der Durchsicht soll zum einen die Stärke des Volks bewertet werden, was von der Größe des Brutnests abhängt. Zum anderen soll auch nach möglichen Schwarmanzeichen gesucht werden.

    Das zweite Volk schauten wir unter Beobachtung durch, das dritte, ein sehr schwaches, gingen wir dann schon allein durch. Danach assistierten wir unserem Paten bei einem aggressiven Volk, welches sehr viele Schwarmzellen gebildet hatte und aus welchem er einen Ableger in eine Ablegerkiste bildete. Zusätzlich soll das Volk durch Nachschaffung umgeweiselt werden in der Hoffnung, dass die neue Königin weniger aggressive Nachfahren zieht.

    Das letzte Volk war dann wieder ein sehr ruhiges, aber nicht minder starkes. Wir konnten die Waben ziehen, ohne dass die Bienen sich dadurch merklich gestört fühlten. Alle Wabengassen im Brutraum waren besetzt, der Honigraum bereits gut gefüllt. Aus diesem Volk mit den netten Bienen haben wir dann ein Bruträhmchen entnommen und mit einer weiteren halben Brutwabe in unsere eigene Beute gesetzt. Dazu noch eine Wabe mit recht viel Futter. Dann den Deckel drauf und das Flugloch zu. Da war er dann also, unser erster eigener Ableger. Morgen will unser Pate das Flugloch wieder öffnen, und in drei Wochen sollten wir wissen, ob wir unser erstes Bienenvolk in der Kiste haben oder ob bei der Schaffung der Königin etwas schief gegangen ist. Wir sind gespannt.

    Drohnenrahmen

    Neben der Durchsicht und der Kontrolle auf Schwarmzellen haben wir auch die Drohenrähmchen entnommen. Diese wurden geschnitten, das heißt, der Wabenbau wurde aus dem Rähmchen herausgeschnitten. Die Waben können nun entsorgt oder eingeschmolzen werden.

    Die Motivation zu dieser Aktion ist die Varroabekämpfung. Die Varroamilbe ist ein Bienenparasit. Sie sitzt besonders gern auf Drohnen und ebenfalls besonders gern auf der Brut. Daher ist die Entfernung der Drohnenbrut ein gutes Mittel, um den Varroabefall eines Volkes möglichst niedrig zu halten. Zum Thema Varroa werden wir aber sicher noch einen eigenen Beitrag erstellen.

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