1. Ablegerentwicklung

    Wir sind sehr beschäftigt, denn wir bauen gerade ein Haus. Nein, nicht für die Bienen, sondern für uns. Und das ist ein größeres Abenteuer, als wir es uns vorgestellt haben. Daher fehlt uns leider etwas die Zeit, über Erfahrungen und Erlebnisse mit den Bienen zu berichten. Allerdings sind in den letzten Wochen einige bemerkenswerte Sachen passiert, die wir nicht für uns behalten wollen.

    Starten möchte ich heute mit der Entwicklung unseres Ablegers.

    Der Ableger

    Das Volk unserer roten Königin Karla Marx kam den ganzen Frühling über nicht so richtig in Fahrt. Im Imkerkurs haben wir gelernt, dass man erweitern soll, wenn alle Wabengassen gut mit Bienen besetzt sind. Das war bei uns allerdings nicht der Fall. Mit etwas gutem Willen waren 7 Wabengassen belegt, die Randwabe noch nicht einmal ausgebaut. Also noch nicht erweiterungswürdig.

    Irgendwann im Mai besuchte uns der Bienensachverständige (BSV) unseres Imkervereins, um eine Futterkranzprobe zu ziehen. Das bedeutet, dass er von allen Völkern eines Standes etwas Futter aus dem Futterkranz über dem Brutnest entnimmt und zur Analyse auf Sporen der amerikanischen Faulbrut an ein Labor einschickt. Die Analyse wird von der Tierseuchenkasse bezahlt und ist Teil der Bekämpfungsstratgegie gegen die amerikanische Faulbrut.

    Nun war unser kleiner Kümmerling aber so klein, dass wir schon Mühe hatten, genug Futter für die Probe zu finden. Da aber sowohl der Referent im Imkerkurs als auch der BSV meinten, dass es in unserer Gegend durchaus vorkommen kann, dass schwache Völker auch im Mai noch nicht richtig durchgestartet seien, haben wir uns etwas beruhigen lassen. Als dann aber zwei Wochen nach der Futterkranzprobe der Futtervorrat auf den Waben weniger und weniger wurde und die Bienen auch die Beschädigungen der Waben durch die Futterkranzprobe noch nicht ausgebessert hatten, machten wir uns langsam doch Sorgen.

    Wir wollten über ein langes Wochenende Freunde im Norden besuchen und entschieden uns daher dafür, dem Ableger etwas Futter zu spendieren. Wenn das Wetter gut würde, könnten die Bienen Nektar sammeln, wenn nicht, hätten sie so noch etwas Reserve, bis wir wieder zurück wären. Wir hatten noch etwas Futterteig vom Vorjahr übrig, was sicherlich nicht die beste Art ist, einen hungernden Ableger zu füttern. Da wir aber nicht erreichbar waren, wollten wir auch keine Räuberei riskieren. Und Futterteig ist wohl für Räuberei weniger anfällig. Also habe wir das Päckchen aufgeschnitten und auf die Oberträger gelegt. Da es zu dick für unter dem Deckel war, haben wir noch eine Leerzarge aufgesetzt.

    Das Konzert

    Donnerstags sind wir losgefahren, Sonntags wollten wir zurück. Samstag spätnachmittags saßen wir in einem Konzert, als sich mein Handy bemerkbar machte. Wegen Rufbereitschaft schalte ich dieses nur auf lautlos. Mit einem kurzen Blick sah ich aber, dass es der Schwiegervater war. Der aber eigentlich im Urlaub verweilte. Etwas irritiert, machte ich Sie auf den Anruf aufmerksam. Das Konzert näherte sich gerade dem letzten Akkord, daher schaltete Sie ihr Handy aus dem Flugmodus, um prompt eine Benachrichtigung zu erhalten, dass unser Nachbar angerufen hatte. Nun waren wir doch etwas besorgt. War etwas passiert? Die Katze angefahren? Das Haus abgebrannt? Wir überlegten kurz, um dann prompt die Zugabe zu schwänzen und stattdessen telefonisch nachzufragen, was denn passiert sei.

    Die Besucher

    Nach einem etwas aufgewühlten Telefonat mit unserem Nachbarn war klar, dass etwas mit den Bienen passiert ist. Die Sprache war von Kühen, Kindern und einem umgestürzten Bienenhaus. Da Ihre Mutter nicht im Urlaub verweilte und im gleichen Dorf wohnt, haben wir sie kurzerhand auf unseren Bauplatz dirigiert, um nach dem Rechten zu schauen.

    Das umgestürzte Bienenhaus

    Laut der Nachbarn waren am frühen Samstag Morgen im Nachbardorf Kühe ausgebüchst und den Radweg bis zu unserem Grundstück gelaufen. Da dort gerade Baustelle ist und wir uns nicht wirklich um die Gartenpflege kümmern, sprießt dort das üppigste Grün des ganzen Dorfes. Wäre ich Kuh, würde ich auch dorthin gehen. Und scheinbar hat sich eine Kuh an den Bienen vorbei in eine Engstelle zwischen den Brennholzstapeln manövriert, aus der sie nicht mehr ohne weiteres herauskam. Dabei muss sie dann die Beute umgeworfen haben.

    Als Neuling verfällt man bei einem solchen Anblick gleich in Schockstarre. Vor allem, wenn man 400 km entfernt ist. Die Nachbarn hatten schon versucht, einen anderen Imker aus dem Dorf zu kontaktieren, diesen aber nicht erreicht. Wir haben kurz überlegt, ob wir die Schwiegermutter in einen Anzug befehligen und per Telefon einen Crash-Kurs zukommen lassen sollten, haben uns dann aber dafür entschieden, unseren Imkerpaten, der drei Dörfer weiter wohnt, zu bitten, sich der Sache anzunehmen. Diesen erreichten wir glücklicherweise, als er es sich gerade auf der Terrasse gemütlich machen wollte. Geschwind packte er seinen Anzug und Werkzeug zusammen und eilte zu Hilfe. Rettung war also organisiert.

    Das Nachspiel

    Als sich die Aufregung etwas gelegt hatte, kamen Gedanken wie “Hat die Königin überlebt”, “Verkraftet der Kümmerling einen solchen Schock” oder auch “Bleiben wir auf dem Schaden sitzen, sollte das Volk eigehen”. Unser Imkerpate hatte uns per Telefon schon kurz berichtet, dass die Bienen wohl weiterhin die Brut gewärmt hätten und er beim Zusammenbau der Beute auch die Königin gesehen hätte, aber man weiß ja nie. Und gerade als Neuling ist man ja überbesorgt.

    Sollte das Volk, warum auch immer, das Kuh-Attentat nicht überleben, könnte man zum einen den Halter der Kühe belangen, da dieser seine Sorgfaltspflicht verletzt hat, denn schließlich sind ihm die Kühe abgehauen. Gegen solche Schäden sind Landwirte normalerweise versichert. Als zweite Instanz gibt es wohl auch noch eine Versicherung über den Imkerverein. Wir würden also im Worst Cast zumindest nicht auch noch auf dem finanziellen Schaden sitzen bleiben.

    Ergebnis

    Als wir am Sonntag wieder zu Hause waren, haben wir noch den weniger gut geeigneten Futterteig abgeräumt und durch etwas Zuckerwasser 1:1 ersetzt. Am nächsten Tag bin ich direkt zum Imkerladen gefahren und habe noch etwas Futtersirup besorgt, mit dem wir dann weitergefüttert haben, nachdem das Zuckerwasser aufgenommen war. Insgesamt haben wir 1 Liter Zuckerwasser und knapp 2 Liter Sirup verfüttert. Das Ergebnis ist nun, dass das Volk sich prächtig entwickelt hat. Am Wochenende füllte es die beiden Bruträume sehr schön aus und auch der Bautrieb ist wieder erwacht. Fehlstellen sind ausgebessert und auch der Drohnenrahmen in der oberen Zarge wird ausgebaut. Ob der Kuh-Schock der Erweckungsmoment des Volkes war? ;)

    Fazit

    Ich vermute, dass der Ableger, den wir im letzten Jahr auf Mittelwänden gestartet haben, zu schwach aus dem Winter gekommen ist, um sich zu entwickeln. Er hat von der Hand in den Mund gelebt. Alles, was gesammelt wurde, ging für den Selbsterhalt drauf, aber es war nicht mehr genug da, um die vorhandenen Mittelwände auszubauen. Durch den fehlenden Platz (es waren nur knapp 7 Waben wirklich ausgebaut) bestand aber auch keine Möglichkeit, große Vorräte anzulegen. Und ohne Vorräte keine Kraft zum Ausbauen. Ein Teufelskreis. Wir sind froh, dass wir diesen irgendwie verlassen haben uns es trotz des Besuchs der Kühe nun bergauf geht. Am Wochenende nach dem tierischen Besuch haben wir sogar einen Honigraum aufgesetzt, und sei es nur, um ein paar Mittelwände ausbauen zu lassen, damit der nächste Ableger nicht in die gleiche Falle tappt.

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  2. Apisticus-Tag 2019

    Veranstaltung mit allerlei Sehenswertem.

    Münster beheimatet den jährlichen Apisticus-Tag. Dies ist Deutschlands größte Messe für alles rund um die Imkerei. Der Referent unseres Imkergrundkurses hatte uns den Besuch dort ans Herz gelegt. Man könne dort einige Sachen günstiger als im normalen Handel erwerben, und auch sonst gäbe es eine Menge zu sehen. Das können wir nur bestätigen. Zwar haben wir außer ein paar Büchern nichts gekauft, da wir alles, was wir in nächster Zeit brauchen, bereits haben, aber die Informationsflut war riesig. Gerade für Imkerneulinge gibt es vieles zu entdecken, man sollte nur aufpassen, dass man sich keinen Bären aufbinden lässt, denn ein oder zwei Stände mit in der Imkerschaft kontrovers diskutierten Themenschwerpunkten sind auch vertreten.

    Ich will und kann gar nicht auf alles eingehen, was es im Congress Centrum in Münster alles zu entdecken gibt, das machen andere sicher besser und auch umfangreicher, aber ich möchte doch ganz klar die Empfehlung aussprechen, die Messe mal zu besuchen. Auch und gerade wenn man noch nicht so lange imkert. Denn man bekommt eine Vielzahl neuer Eindrücke und auch Hinweise auf Themen, die man sonst vielleicht nicht so direkt auf dem Schirm hatte.

    Eigentlich ist die Imkermesse nur das Rahmenprogramm zum eigentlichen Apisticus-Tag, bei dem es in verschiedenen Räumen parallel Vorträge zu diversen Themenbereichen gibt. Wir haben in diesem Jahr keinen Vortrag besucht, da wir uns thematisch noch nicht sattelfest genug fühlten, aber im nächsten Jahr werden wir sicher das ein oder andere anschauen.

    Wer also morgen noch nichts vor hat oder einer anderen Beschäftigung entgehen will, sollte sich auf den Weg nach Münster machen. Es lohnt sich.

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  3. Die Bienen im Winter

    Unser Volk rund um die rote Königin Karla Marx durchlebt seinen ersten Winter in unserem Garten. Zwischen den Brennholzstapeln steht es windgeschützt, bis wir mit dem endgültigen Ort für die Bienen fertig sind. Im Schnee konnten wir die Spuren von Besuchern erkennen. Vor einigen Tagen ist ein Fuchs an der Beute vorbei zum Bach gelaufen und auch ein Reh hat seine Spuren hinterlassen.

    Leider haben dies aber auch die Bienen. Vor der Beute ist der Schnee ganz braun und auch der Stein und die Beute selbst sind an vielen Stellen mit Kot besprenkelt. Auch einige Bienen liegen vor der Beute im Schnee. Wurden die Bienen vom milden Wetter mit einigen Sonnenstrahlen in den letzten Tagen zu Reinigungsflügen aus der Beute gelockt und haben es schlicht nicht mehr zurück geschafft? Oder ist es doch etwas ernsteres? Ruhr oder gar Nosemose? Als unerfahrene Imker, die noch nicht einmal ein zweites Volk zum vergleichen haben, macht man sich wahrscheinlich viel zu viele Sorgen. Andererseits wäre es aber auch nur schwer verzeihlich, würde man ein krankes Volk einfach eingehen lassen, weil man sich nicht genug kümmert. Die Erfahrung bringt die Balance, aber ohne Erfahrung ist es schwer, einen gesunden Mittelweg zu finden.

    Vor einigen Tagen haben wir das Mäusegitter entfernt und mit einem dünnen Stock den Totenfall vom offenen Gitterboden entfernt, da dieser drohte, das Flugloch zu verstopfen. Da kam ein ganzer Haufen zusammen. Es war sogar so viel, dass wir vor lauter Sorge den Deckel angehoben und durch die Folie geschaut haben, ob überhaupt noch Bienen da sind. Als wir in vier Wabengassen Bienen entdeckt haben, stellte sich die Erkenntnis ein, dass wir wohl wieder zu besorgt waren.

    Am selben Tag haben wir den einzargigen Ableger gleich noch gewogen. Abzüglich der Beute und der Waben kamen wir auf 8 kg für Futter und Bienen. Da es noch ein kleines Volk ist und das Wetter um den Gefrierpunkt eher nicht nach kräftigem Brutgeschehen aussieht, wird das Futter sicher noch bis Ende Februar reichen. Danach werden wir wohl in kürzeren Abständen wiegen müssen. Nicht, dass uns der Ableger kurz vor der ersten Möglichkeit, neues Futter zu sammeln, verhungert.

    Und gegen Ende Februar beginnt dann auch schon der Neuimkerkurs des Landesverbands. Nach dem Lehrjahr 2018 bei unserem Bienenpaten wird der Kurs sicher noch einige weitere interessante Dinge vermitteln. Wir freuen uns.

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  4. Winterbehandlung

    Im Winter wird es ruhig rund um den Bienenstand. Die Bienen haben sich mit Futter eingedeckt, die Temperaturen lassen einen Ausflug nicht mehr zu, stattdessen hat sich das Volk in der Beute zusammengefunden, um sich gegenseitig zu wärmen und so den Winter zu überstehen. Die Aufgaben des Imkers sind, für ausreichend Futtervorrat zu sorgen und die Bienen vor Feinden zu schützen. Feinde sind zum einen Fraßfeinde wie der Specht, der sich eine schwache Stelle an der Beute sucht, ein Loch hinein schlägt und sich an den Bienen gütlich tut. Feinde sind aber auch Kleintiere wie Mäuse, die sich gern in der warmen und trockenen Beute einnisten. Und Feinde sind auch immer noch die Varroamilben.

    Vor dem Specht kann man die Beuten mit einem Netz schützen, welches dicht auf dem Boden anliegen muss. Gegen ungebetene Untermieter gibt es Mäusegitter. Und gegen die Varroa gibt es den Imker. Dessen Aufgabe ist es, festzustellen, ob eine Behandlung erforderlich ist und wenn ja, die geeignete Methode auszuwählen.

    Wir haben das Volk unserer roten Karla Marx wegen seiner sehr späten Bildung im Sommer nicht mehr behandelt, um nicht durch die Behandlung selbst das Überleben zu gefährden. Dementsprechend sorgenvoll habe ich der Messung der Vorroabelastung entgegen gesehen. In der dritten Novemberdekade fielen die Temperaturen unter 0 Grad, und auch im Dezember hatten wir einige frostige Nächte, sodass das Volk vor Weihnachten brutfrei gewesen sein sollte. Brutfreiheit ist wichtig, weil sich die Varroamilben in der verdeckelten Brut vermehren. Um sie effektiv bekämpfen zu können, will man so viele wie möglich mit der Behandlung erreichen. Die Oxalsäure, die im Winter verwendet wird, reicht aber nicht bis in die verdeckelten Zellen. Wenn das Behandlungsmittel nicht bis in die Zellen reicht, müssen die Varroamilben also heraus. Und nur bei Brutfreiheit sind alle Milben draußen.

    Neben der Oxalsäure kann man auch Milchsäure einsetzen. Diese muss allerdings auf die Bienen gesprüht werden, was bedeutet, dass man die Waben ziehen muss. Das bedeutet aber eine starke Störung des Bienenvolks und man sollte diesen Eingriff daher gut abwägen.

    Wir haben die Behandlung dann mit unserem Imkerpaten an seinen Bienen vorgenommen, um sie dann allein an unserem Volk vorzunehmen.

    Um festzustellen, wie viele Milben im Volk sind, kann man verschiedene Methoden einsetzen. Es gibt die Gemülldiagnose, bei der eine Windel genannte Platte unter den offenen Gitterboden der Beute geschoben wird. Diese Windel fängt dann die Milben auf, die von den Bienen abfallen. Anhand der Anzahl der Milben kann man den Befall abschätzen. Zu verschiedenen Jahreszeiten gibt es verschiedene Schadschwellen, ab denen eine Behandlung empfohlen wird. Neben der Gemülldiagnose kann man den Befall auch noch mit der Puderzuckermethode messen.

    Wir haben die Gemülldiagnose praktiziert und sind auf einen Milbenfall von 18 Milben während 17 Tagen gekommen, also knapp über 1 Milbe/Tag. Damit wird eine Behandlung empfohlen. Diese haben wir am 2018-12-30 mit Hilfe von 25 ml Oxalsäure durchgeführt. Die Oxalsäurekristalle werden in einer warmen Zuckerlösung gelöst und so den Bienen schmackhaft gemacht. Diese Lösung wird dann entsprechend der Volksstärke mit Hilfe einer Spritze auf die Bienen geträufelt. Die Bienen nehmen sie auf und verteilen sie an andere Bienen. So gelangt die Oxalsäure in den Organismus möglichst vieler Bienen und wird von dort von den Varroamilben aufgenommen, die die Oxalsäure nicht vertragen.

    Die Kontrolle der Behandlung haben wir wieder mit der Gemülldiagnose durchgeführt. Dabei haben wir einen Milbenfall von 47 Milben in 12 Tagen ermittelt, zu Ende hin stark abnehmend. Ob das viel oder wenig ist, wissen wir (noch?) nicht, aber es sind immerhin 47 Milben weniger, die sich mit der wieder einsetzenden Brut vermehren können.

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  5. Futterteig herstellen

    Neulich berichteten wir über unsere Bemühungen, die Futtermenge in unserem Ableger über das Gesamtgewicht der Beute zu bestimmen. Nach unseren Berechnungen kamen wir mit diesem Verfahren zu dem Schluss, dass ungefähr 7,5 kg Futter eingelagert wurden. Das war uns allerdings etwas zu wenig, wird doch oft 10 kg Futter für ein einzargiges Volk empfohlen. Daher möchten wir noch etwas nachfüttern. Nun ist es vor einigen Tagen merklich kälter geworden, und uns wurde gelehrt, dass Bienen bei Kälte kein Futtersirup mehr aufnehmen würden. Außerdem haben wir unseren einen Karton Sirup, den wir für unsere Ablegerversuche gekauft haben, im Laufe des Jahres komplett gelehrt. Daher haben wir uns entschlossen, es mit Futterteig zu versuchen.

    Futterteig hat den Vorteil, dass man den Teig direkt auf die Oberträger der Rähmchen legen kann. Damit kommt man auch bei sehr kalter Witterung sehr nah an die Bienentraube. Futtersirup hingegen, der oft von oben aus einer Futterzarge oder einer einfachen Schüssel oder von der Seite aus Tetra-Packs gefüttert wird, ist dann vielleicht doch die entscheidenden Zentimeter zu weit weg, sodass die Bienen die Strecke nicht überwinden. Ich habe aber auch schon Versuche gesehen, Sirup von unten zu füttern mit Hilfe einer sehr flachen Schüssel auf dem Gitterboden der Beute. Der Nachteil von Futterteig ist der verstärkte Wasserbedarf, denn Futterteig ist recht trocken. Wenn man ein Paket Futterteig direkt auf die Oberträger legt und nur ein kleines Loch in die Folie hineinschneidet, soll sich aber im Paket selbst Kondenswasser bilden, was die Bienen wieder aufnehmen können. In unserem Fall soll es in den nächsten Tagen zumindest tagsüber wieder recht angenehme Temperaturen geben, sodass die Bienen dann auch fleißig Wasser von außen holen können.

    Was ist aber nun Futterteig? Im Internet finden sich viele Rezepte. Die meisten davon empfehlen, dass man Puderzucker mit etwas eigenem Honig mischt und verknetet. Eigener Honig muss es sein, weil sonst die Gefahr besteht, Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut einzuschleppen. Wir haben aber gar keinen Honig, daher haben wir einfach Puderzucker mit warmen Wasser gemischt. Ob wir die richten Mengen verwendet haben, wissen wir nicht. Wir haben nach Gefühl so viel Wasser zugegeben, bis der Teig geschmeidig knetbar war. Diesen Teig haben wir anschließend mit dem Nudelholz ausgerollt und in Frischhaltefolie eingepackt. Schon hat man etwas Futterteig selbst hergestellt.

    Dieser Futterteig ist allerdings aus nicht invertiertem Zucker hergestellt und ist daher für die Bienen schwerer verdaulich (korrigiert uns, wenn wir hier etwas falsch verstanden haben). Dem kann man abhelfen, indem man etwas Invertase mit in den Teig mischt. Oder man kauft direkt fertigen Futterteig. Dann hat man direkt eine gute Qualität und vor allem weniger Arbeit. Und für einen Preis von rund 1 Euro pro Kilo kann man ihn nur schwerlich selbst herstellen.

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  6. Grundausbildung

    In der Imkerei gibt es eine Menge zu lernen. Vieles davon geschieht nebenbei, wenn man also an den Bienen arbeitet. Anderes kann man aber besser von erfahrenen Imkern lernen. So haben wir ein Lehrjahr bei einem befreundeten Imker absolviert, bei dem wir auch unsere Karla Marx herangezogen haben. Aber auch dort lernt man noch nicht alles, daher ist es sehr erfreulich, dass es für Neuimker eine Grundausbildung gibt. Diese wird vom Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker veranstaltet. Buchbar ist sie über die Webseite der Imkerakademie.

    Die Imkerakademie bietet außerdem noch einen Kurs zur Erlangung des Sachkundenachweis Honig an. Dieser ist nötig, um Honig im D.I.B.-Glas verkaufen zu dürfen.

    Wer Interesse an etwas Basiswissen über Bienen und Honig hat, sollte sich also mal bei der Imkerakademie umschauen.

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  7. Karla im Herbst

    Das rote Volk rund um Karla Marx hat uns noch bis Mitte Oktober quasi die Haare vom Kopf gefressen. Jede neue Portion Futtersirup, die wir angeboten haben, wurde kurzerhand aufgeschlürft. Dank des guten Wetters konnte auch bis über die Monatsmitte hinaus Pollen gesammelt werden. Ich hatte zwischenzeitlich schon etwas Angst, dass die Beute zu klein, das Brutnest also verhonigt würde. Spricht man bei der Winterfütterung eigentlich vom verhonigen?

    Wie auch immer, es scheint alles gut gegangen zu sein. Ich habe gerade zum wahrscheinlich letzten Mal für dieses Jahr die Beute aufgemacht, um die Futtergefäße zu entfernen und den dadurch entstandenen Platz durch zwei Mittelwände jeweils an den Außenwänden aufzufüllen. Dabei habe ich mir auch noch einen letzten Überblick über das Volk verschafft. Es gab Stifte, Maden, verdeckelte Brut, viele Bienen, eine Karla Marx und viel Futter.

    Aber wie viel ist denn “viel Futter”? Das lässt sich gar nicht so einfach bestimmen. Ich wollte das Volk nicht so sehr stressen, alle Waben zu ziehen und die Futtereinheiten zu zählen. Daher habe ich es gewogen. Schließlich soll man so auch herausfinden können, wie viel Futter in einem Volk ist. Aber wie geht das nun genau?

    Wiegen

    Wiegen kann man ein Volk relativ einfach. Man braucht eine Zugwaage, also eine Waage, die man oben halten und unten das Gewicht einhängen kann. Zum Beispiel eine Kofferwaage. Die Waage hängt man dann einmal links und einmal rechts (oder vorne und hinten) unter den Boden und zieht so lange, bis man die Beute gerade anhebt. Dann ließt man die Waage ab. Die beiden Gewichte von links und rechts (oder vorne und hinten) werden zum Gesamtgewicht addiert. In unserem Fall waren es links 10,9 kg und rechts 11,4 kg, zusammen also 22,3 kg. Jetzt wissen wir zwar, wie schwer die Beute ist, aber noch immer nicht, wie viel Futter darin ist. Daher geht es nun zum zweiten Schritt, dem Rechnen.

    Rechnen

    Um die Futtermenge zu berechnen, brauchen wir noch einige weitere Angaben. Karla Marx residiert in einer einzargigen Deutsch-Normal-Beute auf einem hohen Gitterboden. Der Boden wiegt ca. 2500 g, der Holzdeckel 2250 g und die Blechhaube noch einmal 1820 g. Dazu kommt die eigentliche Zarge mit ca. 3500 g. Ein Rähmchen (Hoffmann-modifiziert) mit Mittelwand schlägt mit ungefähr 270 g zu Buche. Eine leere Zarge, wie wir sie einsetzen, bringt somit rund 12,7 kg auf die Waage.

    Die Differenz zu meinen gewogenen 22,3 kg ist allerdings nicht allein Futter. Die Bienen haben die Mittelwände ausgebaut, es gibt noch etwas Brut, etwas Pollen und die Bienen selbst natürlich auch.

    Ein ausgebautes Rähmchen unserer Bauart wiegt ca. 350 g, also 80 g mehr als eine unausgebaute Mittelwand. Bei 8 Waben kommen somit nochmal rund 640 g zusammen.

    Die nächste Schwierigkeit ist es, das Gewicht für Brut und Bienen zu ermitteln. Man soll pro 10 Bienen mit ca. 1 g Rechnen. Das Bienenjournal stellt eine hilfreiche Tabelle zur Verfügung, die Mengen und Gewichte pro Einheit beschreibt. Eine Einheit ist dabei ein Achtel einer Wabenseite. Mehr zu dieser Messmethode. Bei der Durchsicht eben habe ich ca. 100 Einheiten Bienen gesehen, also ungefähr 1,1 kg. Rechnet man dann noch etwas für Brut dazu, kommt man zusammen mit dem Wabenausbau von vorherigen Abschnitt auf 2 kg.

    Rechnen man nun alles zusammen, also die rund 12,7 kg für die leere Zarge plus die 2 kg für Bienen, Brut und Wachs und zieht das von den gewogenen 22,3 kg ab, landet man bei 7,6 kg Futter.

    Bewerten

    7,6 kg Futter sind wohl auch für einen Ableger etwas zu wenig. Daher werden wir das Gewicht weiter beobachten und gegebenenfalls mit Futterteig nachfüttern.

    Fazit

    Wenn man erst einmal die Berechnung der Gewichte beisammen hat, geht das Wiegen selbst und die anschließende Berechnung des Restfutters schnell von der Hand und ist somit kein großer Aufwand. Das ermöglicht es uns, den spät erstarkten Ableger, der wahrscheinlich zu wenig Futter eingelagert hat, gut im Auge zu behalten und hoffentlich erfolgreich über den Winter zu bringen.

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  8. Winterfütterung des Ablegers

    In den letzten Wochen haben wir den Ableger immer mit kleineren Mengen so um 1 kg gefüttert. Nahezu täglich haben wir uns das Treiben vor dem Flugloch angesehen, soll man doch durch Fluglochbeobachtungen sehr viel über das Volk erfahren können. Wenn man Ahnung hat. Haben wir aber nicht. Daher haben uns unsere Beobachtungen oftmals besorgt. Und was macht man, wenn man in Sorge ist? Man holt sich Rat. Haben wir getan. Alles gut. Oder so.

    Was macht Karla Marx und ihr Hofstaat

    Wir berichteten ja schon über unseren Verdacht der Räuberei. Diesen sind wir nie wieder richtig losgeworden, da es immer einige Bienen gab, die sich wie Räuber verhielten oder zumindest so, wie es laut dem Internet Räuberbienen tun. Sie flogen vor dem Flugloch hin- und her, flogen von unten gegen die Folie, wenn wir den Stock öffneten oder flogen pfeilschnell aus dem Flugloch. Wir deuteten die als Fluglochsuche, Fluchtversuch von Angreifern und tatsächliche Flucht. Unser Imkerpate, den wir um Rat ersucht haben, beruhigte uns aber, dass das, gerade bei einem jungen Ableger, relativ normales Verhalten sei. Da wir keine Kämpfe sähen und auch die Waben nicht aufgeraspelt seien, könnten dies auch Jungbienen sein oder noch etwas irritierte Bienen aus den Ursprungsvölkern oder einfach Hysterie der Imker. Da die meisten Bienen des Volks aber ruhig und friedlich seien, es Brut gibt und viel Pollen gesammelt wird, sei die Diagnose Räuberei eher unwahrscheinlich. Auch der große Futterverbrauch wäre bei den aktuell noch hohen Temperaturen, aber dem dafür sehr schlechten Trachtangebot normal und müsse nicht unbedingt ein Hinweis auf Futterraub sein. Beruhigend. Sein Rat an uns: Weiter beobachten und füttern.

    Gestern haben wir den schönen, sonnigen Tag dazu genutzt, noch einmal einen Blick in die Beute zu werfen. Die letzten Wochen hatten wir immer nur die Futterbehälter aufgefüllt, wozu die Folie nur an der Seite ein klein wenige geöffnet wurde. Ab und an scheint es uns aber sinnvoll, noch mal einen Blick ins Volk zu werfen, um zu sehen, wie viel Futter vorhanden und wie es verteilt ist, ob es noch Brut gibt und ob Karla Marx noch die Anführerin der Arbeiterinnen ist.

    Die Durchsicht hat uns beruhigt, da Karla immer noch für Brut sorgt. Allerdings wird das Futter etwas seltsam eingetragen. Die Brutwaben sind stark mit Futter besetzt, sodass nicht mehr viel Platz für Brut ist. Dafür ist die vom Futter am weitesten entfernte Wabe direkt am Flugloch komplett leer. Sollte man diese Wabe ans andere Ende der Beute direkt ans Futter umhängen, damit sie mit Futter gefüllt wird und so das Brutnest etwas länger offen hält?

    Winterfutter

    Wie viel Futter braucht der Ableger überhaupt? Aktuell besteht er aus acht Waben im Deutsch-Normalmaß, von denen eine komplett leer ist. Von den übrigen sieben sind vier mit Futter und Brut besetzt, eine Wabe ist komplett voll Futter, die restlichen zwei enthalten etwas Futter, sind aber bei weitem nicht voll.

    Im Internet habe ich gelesen, dass man pro besetzter Deutsch-Normal-Wabe ca. 1,4 kg Futter braucht. Bei unseren sechs Deutsch-Normal-Waben wären das also umgerechnet ca. 8,4 kg. Eine volle DN-Wabe enthält 2,5 kg Futter. Nach meiner Erinnerung von der Durchsicht gestern sollte das Volk somit gut 6 kg Futter eingelagert haben. Da fehlt also noch was.

    Um das Brutnest etwas von Futter zu entlasten, haben wir die Waben umsortiert. Waren sie bisher vom Flugloch an der Beutenseite aus gesehen 1-2-3-4-5-6-7-8-Futter-Futter sortiert, haben wir die komplett leere Wabe 1 direkt ans Futter gehängt, also 2-3-4-5-6-7-8-1-Futter-Futter. Ich habe die Hoffnung, dass das Futter nun erst einmal in die leere Wabe eingetragen wird, bevor es auf die Brutwaben kommt. Wenn die Bienen noch ein bisschen mehr Futter eingelagert haben, nehmen wir die Futterbehälter aus dem Stock und füllen ihn mit Mittelwänden auf: Mittelwand-2-3-4-5-6-7-8-1-Mittelwand. Die Sortierung der Waben ist uns noch nicht ganz klar, eventuell setzen wir Wabe 1 auch wieder auf die ursprüngliche Position. Aber das schauen wir uns dann an, wenn wir die Futterbehälter entfernen.

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  9. Stand der Dinge bei Karla Marx

    Räuberei ist etwas, was wir bisher noch nicht kennengelernt haben. Umso schwieriger ist es aktuell für uns, zu beurteilen, was bei unserem Ableger passiert. Wir haben ihn im Laufe der letzten Tage zwei Mal mit jeweils ca. 1kg Futter gefüttert. Das Flugloch war dabei sehr klein, gerade mal einen Zentimeter. Tagsüber haben wir immer wieder das Flugloch beobachtet und dabei beide den Eindruck gewonnen, dass sehr viel Flugbetrieb herrscht, es gelegentlich auch zu regelrechten Staus am Flugloch kommt. Daher haben wir irgendwann das Flugloch etwas vergrößert. Das war aber wohl nicht die beste Idee, denn Sie hatte nach wenigen Stunden mit dem großen Flugloch sehr viel Betrieb und auch einige Kämpfe vor der Beute beobachtet. Das war mit großer Wahrscheinlichkeit Räuberei. Als Gegenmaßnahme haben wir umgehend das Flugloch wieder auf die Breite einer Biene verkleinert.

    Allerdings hatten wir auch in den Tagen danach immer wieder den Eindruck, dass fremde Bienen räubern wollen. Manche Bienen schwirrten von links nach rechts und wieder zurück immer wieder vor dem Flugloch umher, als wüssten sie nicht so recht, wo denn der Eingang sei. Das sei wohl ein Anzeichen für fremde Bienen. Oder waren es Jungbienen, die sich einflogen?

    Auch kam es gelegentlich dazu, dass eine Biene wieder aus dem Flugloch verjagt wurde. Seltsam war nur, dass sie dann ein paar Minuten später doch herein gelassen wurde. Richtige Kämpfe haben wir nicht mehr gesehen.

    Da wir uns nach der einen großen Attacke etwas unsicher waren, ob in der Beute noch alles mit rechten Dingen zugeht, haben wir einmal reingeschaut, um die Bruttätigkeit der Königin zu kontrollieren. Als wir den Deckel abhoben, flogen direkt einige Bienen von unten gegen die Folie. Auch das soll wohl ein Zeichen sein, dass sich fremde Bienen im Stock befinden. Oder Bienen, die noch nicht so lange im Stock sind. Und unser Ableger ist ja noch keine zwei Wochen alt.

    Als wir heute noch nach unserer Königin Karla Marx schauen wollten (beim ersten Mal haben wir den Eingriff direkt abgebrochen, als wir Stifte entdeckt haben), haben wir auch einen Blick auf die Waben geworfen. Bei einigen Bienen hatten wir irgendwie den Eindruck, dass sie nicht zum Volk gehören. Aber es waren keine Futterwaben aufgerissen, wie es bei Räuberei wohl passieren würde, und auch von unserem Futter war noch etwas in den Futterbehältern. In einem Forum haben wir gelesen, dass es durchaus vorkommen kann, dass Völker fremde Bienen mitessen lassen, solange es nicht zu viele werden.

    Fazit

    Wir haben in den letzten Tagen einiges über Räuberei gelernt und sind mittlerweile der Meinung, dass wir ein kurzes Mal eine Räuberei hatten, seitdem aber maximal noch einige wenige fremde Bienen kommen, aber geduldet werden. So lange unsere Königin weiterhin schön stiftet, das Volk munter Pollen einträgt und ausreichend Futter vorhanden ist, wird es ihm wohl nicht so schlecht gehen. Wir werden es nun ein paar Tage in Ruhe lassen, um dann gegebenenfalls noch mal etwas Futter zu geben.

    Dicker Brummer

    Eine Besonderheit hatten wir noch vor einigen Tagen. Ein dicker Brummer flog vor der Beute herum, versuchte, herein zu kommen und wurde irgendwann auch hereingelassen. Aber dieser Kamerad war doch etwas ungewöhnlich. Viel größer als eine normale Biene, dunkel, fast komplett schwarz, mit sehr langen, dicken Hinterbeinen. Aber doch noch immer einer Biene recht ähnlich. Könnte das eine dunkle Biene gewesen sein? Sind diese viel größer als Carnica? Wir werden das weiter verfolgen. Vielleicht finden wir irgendwann noch heraus, um was für ein Tier es sich bei unserem Besucher gehandelt hat.

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  10. Der Ableger nach dem Umzug - Formalia

    Unser Ableger ist bei uns angekommen. Da er aus den Resten Dreier gescheiterter Ableger sowie einem Begattungskästchen mitsamt Königin besteht, kamen wir irgendwie auf den Spruch:

    Restbienen aller Ableger, vereinigt euch!

    Lustiger Weise ist dieses Jahr die Farbe Rot angesagt, um Königinnen zu zeichnen. Daher schien uns der Name Karla Marx für die erste Königin bei uns zu Hause ganz passend. Sicher werden wir nicht allen Königinnen einen Namen geben, aber bei der ersten schien uns das doch ganz passend. Nun hoffen wir, dass wir Karla und ihre Genossen durch den Winter bekommen. Unser Pate hat uns schon darauf vorbereitet, dass wir sehr wahrscheinlich kein Glück haben werden, aber wir möchten es trotzdem versuchen. Wir können nur lernen, und das bisschen Futter, was wir eventuell verlieren, wird uns auch nicht schaden. Das ist es uns wert. Karla FTW!

    Formalia

    Doch was muss man eigentlich beachten, wenn man Bienen von einem Stand an einen anderen Standort umzieht?

    Zunächst einmal muss geprüft werden, ob die Bienen in einem Sperrbezirk, z.B. wegen der amerikanischen Faulbrut, stehen. Denn für solche Sperrbezirke gelten besondere Regeln. Es kann beispielsweise sein, dass aus solchen Sperrbezirken keine Völker herausgebracht werden dürfen. Die für einen Sperrbezirk geltenden Regeln lassen sich beim Kreisveterinäramt erfahren.

    Im zweiten Schritt muss geprüft werden, ob man innerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Veterinäramts bleibt. Werden Bienen aus einem Zuständigkeitsbereich in einen anderen verbracht, müssen sie vorher durch den Amtsveterinär oder einen Bienensachverständigen untersucht werden. Die Untersuchung wird in einem Gesundheitszeugnis dokumentiert. Damit wird verhindert, dass Krankheiten eingeschleppt werden.

    Nach dem Umzug der Völker geht es mit dem dritten Schritt, der Meldung des Bienenvolks am neuen Bienenstand an das zuständige Veterinäramt, weiter. In unserem Fall gibt es dafür ein Formular auf der Webseite der Kreisverwaltung, welches alle erforderlichen Daten abfragt. Die Meldung ist wichtig, damit im Fall einer ansteckenden Krankheit das Veterinäramt weiß, wo noch weitere Bienen stehen, die gefährdet oder sogar schon befallen sein können.

    Der vierte und letzte Schritt ist die Meldung an die Tierseuchenkasse. Bei uns ist das die Tierseuchenkasse NRW. Da wir bisher keine Tiere gehalten haben, müssen wir uns bei der Tierseuchenkasse erst einmal neu anmelden. Alle weiteren Meldungen erfolgen dann (wenn ich es richtig verstanden habe) immer zu einem bestimmten Stichtag. Diese Stichtagsmeldungen können aber nur bereits registrierte Tierhalter abgeben.

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