Futterteig herstellen

Neulich berichteten wir über unsere Bemühungen, die Futtermenge in unserem Ableger über das Gesamtgewicht der Beute zu bestimmen. Nach unseren Berechnungen kamen wir mit diesem Verfahren zu dem Schluss, dass ungefähr 7,5 kg Futter eingelagert wurden. Das war uns allerdings etwas zu wenig, wird doch oft 10 kg Futter für ein einzargiges Volk empfohlen. Daher möchten wir noch etwas nachfüttern. Nun ist es vor einigen Tagen merklich kälter geworden, und uns wurde gelehrt, dass Bienen bei Kälte kein Futtersirup mehr aufnehmen würden. Außerdem haben wir unseren einen Karton Sirup, den wir für unsere Ablegerversuche gekauft haben, im Laufe des Jahres komplett gelehrt. Daher haben wir uns entschlossen, es mit Futterteig zu versuchen.

Futterteig hat den Vorteil, dass man den Teig direkt auf die Oberträger der Rähmchen legen kann. Damit kommt man auch bei sehr kalter Witterung sehr nah an die Bienentraube. Futtersirup hingegen, der oft von oben aus einer Futterzarge oder einer einfachen Schüssel oder von der Seite aus Tetra-Packs gefüttert wird, ist dann vielleicht doch die entscheidenden Zentimeter zu weit weg, sodass die Bienen die Strecke nicht überwinden. Ich habe aber auch schon Versuche gesehen, Sirup von unten zu füttern mit Hilfe einer sehr flachen Schüssel auf dem Gitterboden der Beute. Der Nachteil von Futterteig ist der verstärkte Wasserbedarf, denn Futterteig ist recht trocken. Wenn man ein Paket Futterteig direkt auf die Oberträger legt und nur ein kleines Loch in die Folie hineinschneidet, soll sich aber im Paket selbst Kondenswasser bilden, was die Bienen wieder aufnehmen können. In unserem Fall soll es in den nächsten Tagen zumindest tagsüber wieder recht angenehme Temperaturen geben, sodass die Bienen dann auch fleißig Wasser von außen holen können.

Was ist aber nun Futterteig? Im Internet finden sich viele Rezepte. Die meisten davon empfehlen, dass man Puderzucker mit etwas eigenem Honig mischt und verknetet. Eigener Honig muss es sein, weil sonst die Gefahr besteht, Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut einzuschleppen. Wir haben aber gar keinen Honig, daher haben wir einfach Puderzucker mit warmen Wasser gemischt. Ob wir die richten Mengen verwendet haben, wissen wir nicht. Wir haben nach Gefühl so viel Wasser zugegeben, bis der Teig geschmeidig knetbar war. Diesen Teig haben wir anschließend mit dem Nudelholz ausgerollt und in Frischhaltefolie eingepackt. Schon hat man etwas Futterteig selbst hergestellt.

Dieser Futterteig ist allerdings aus nicht invertiertem Zucker hergestellt und ist daher für die Bienen schwerer verdaulich (korrigiert uns, wenn wir hier etwas falsch verstanden haben). Dem kann man abhelfen, indem man etwas Invertase mit in den Teig mischt. Oder man kauft direkt fertigen Futterteig. Dann hat man direkt eine gute Qualität und vor allem weniger Arbeit. Und für einen Preis von rund 1 Euro pro Kilo kann man ihn nur schwerlich selbst herstellen.