Was bisher geschah

Wir stehen am Beginn unseres Imkerdaseins. Wenn man keinerlei Erfahrung hat, hat man natürlich auch keine wirkliche Idee, wie man anfangen soll. Als Einstieg haben wir uns daher an einen befreundeten Imker gewandt. Dieser machte uns das Angebot, ein Jahr bei ihm “in die Lehre” zu gehen. Wir begleiten ihn bei allen Tätigkeiten während eines Bienenjahres und können uns während dessen auch schon einen eigenen Ableger bilden. Super Sache, haben wir uns gedacht, und in diesem Jahr ist es nun soweit. Es geht los!

Vorbereitungen

Unsere erste Aktion als werdende Imker war die Bestellung von Kleidung und Material. Aus Mangel an Erfahrung und Angst vor panischen, weil eingesperrten Bienen haben wir uns für Overalls entschieden. Dazu haben wir Smoker, Stockmeißel und Handschuhe bestellt. Da wir beabsichtigen, einen Ableger zu bilden, haben wir auch eine Beute gekauft. Diese besteht aus Boden (mit Fluglochkeil und Windel), Deckel mit Zinkblechhaube, Zargen, Rähmchen, Mittelwänden.

Während unsere theoretischen Studien erschien uns das Rähmchenmaß Zander als das beste. Da unser Imkerpate allerdings Deutsch Normal verwendet, haben wir uns erst einmal für dieses Maß entschieden. Als einen großen Vorteil pries er an, das volle Honigzargen im Maß Deutsch Normal einige Kilo leichter sind als volle Zanderzargen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich in Zeiten großer Not mit Material vom Nachbarimker aushelfen kann.

Wir haben recht schnell gelernt, dass es nicht den Königsweg in der Imkerei gibt. Es wird viel probiert, getestet, versucht, verworfen und neu probiert. Daher folgen wir erst einmal der Empfehlung des Paten, werden aber unsere eigenen Erfahrungen mit dem Rähmchenmaß sammeln und sehen, ob wir treu bleiben oder vielleicht doch auf ein anderes Maß wechseln.

Bei den Beuten haben wir uns für Liebig-Einfachbeuten mit 10 Rähmchen im Kaltbau aus Weymouth-Kiefer entschieden. Als Bausatz kann man ein paar Euro sparen, und für die ungeduldigen Neuimker war so auch schon ein Betätigungsfeld im Winter gefunden.

Mit einer Zarge als Vorlage haben wir somit nach Erhalt des Materials die Beuten zusammengebaut und mit einer netten grünen Lasur versehen, um sie etwas vor Wind und Wetter zu schützen. Auch die rückstandsfreien Mittelwände haben wir (bis auf ein Rähmchen) eingelötet.

Neben dem Material haben wir uns auch um die soziale Komponente der Imkerei gekümmert: wir sind dem lokalen Imkerverein beigetreten. Der Austausch innerhalb des Vereins ist sicherlich eine sehr bereichernde Komponente für Neuimker.

Das Bienenjahr beginnt

Anfang März hatten wir dann unserem ersten Einsatz bei unserem Imkerpaten. Es war eine sonnige Woche mit ungewöhnlich hohen Temperaturen, und unser Pate hat uns zum Zargentausch eingeladen. Dabei wurde von jedem Volk die untere Zarge abgenommen, die darauf aufsitzende Zarge wurde dann zur unteren Zarge. Auf diese neue untere Zarge wurde eine neue Zarge mit geschleuderten Mittelwänden aufgesetzt. Die Bienen aus der alten unteren Zarge wurde in die neu aufgesetzte obere Zarge gefegt, große Futtervorräte wurden ebenfalls umgehängt. Aber die meisten Waben hatten weder viel Futter noch viel Brut und wurden einfach entnommen.

Der Sinn dieser Aktion ist, altes Wabenmaterial aus dem Stock zu entfernen. Man nennt das wohl Wabenhygiene. Aber dazu später in einem eigenen Beitrag mehr.

Honigräume

Vor gar nicht allzu langer Zeit waren wir Mitte April zum zweiten Einsatz bei unserem Paten. Bei sonnigem Wetter und explodierender Blüte mussten die Honigräume aufgesetzt werden, damit die Bienen Platz haben, um sich zu entwickeln. Diese Tätigkeit ging schnell von der Hand. Deckel ab, kurz schauen, wie viele Wabengassen mit Bienen besetzt sind, dann das Absperrgitter auflegen und eine Honigzarge aufsetzen.

Das Absperrgitter verhindert, dass die Königin in den Honigraum gelangt, denn die Königin ist größer als die Arbeiterinnen und passt nicht durch das Gitter. Somit hat man beim Schleudern keine Brut in den Honigwaben.

Nun warten wir auf den nächsten Termin. Bei dem wird es wohl um Ableger und Drohnenrähmchen gehen.