Der Rückblick des letzten Jahres fing damit an, dass viel Zeit in den Hausbau geflossen ist. Der Rückblick auf das Jahr 2021 könnte genau so anfangen. Viel Arbeit erledigt, aber noch immer viel zu tun. Aber es geht vorwärts. In diesem Jahr steht auch der Garten auf dem Programm, sodass die Bienen dann endlich an ihre geplanten Standplätze ziehen können.
Das Jahr 2021 war relativ früh recht warm, sodass die Bienenvölker zeitig in die Brut gingen, also die Königin früh begann, Eier zu legen. Im Mai wurde es dann allerdings noch mal für längere Zeit kalt. Viel Brut bei geringen Temperaturen zwingt die Bienen dazu, die Brut zu wärmen. Dabei wird viel Energie verbraucht, es wird also viel genascht. Im Frühjahr 2021 führte dies dazu, dass wir bei einem Volk sogar zufüttern mussten, weil die Reserven aus dem Winter und der bereits frisch eingetragene Nektar aus dem Frühjahr zur Neige gingen. Das bisschen Futter ist dabei nicht das Problem, wohl aber der Umstand, dass der bis in den Mai gesammelte Nektar nicht zu Honig verarbeitet werden kann, sondern als Futter verbraucht wird. Ein Großteil der Frühtracht ist damit dahin.
Als es dann im Sommer wieder besser wurde, hat das Starkregentief Bernd unser Leben erheblich auf den Kopf gestellt. Zwar waren wir nicht durch das Unwetter direkt betroffen, aber von mir als Einsatzkraft im Katastrophenschutz hat es doch viel Zeit und Energie gefordert. Den Bienen ging es während dieser Zeit allerdings blendend. Als wir dann wieder soweit im Normalmodus waren, dass wir uns um die Honigernte, die Behandlung gegen die Varroamilbe und das Einfüttern der Wintervorräte kümmern konnten, war es schon sehr spät im Jahr.
Eventuell war es schon zu spät. Eventuell war aber auch der Standplatz der Bienen im Winter nicht optimal. Denn leider sind uns von unseren neun Völkern im Spätsommer nur ein starkes und zwei Schwache nach der Auswinterung geblieben. Eine erschreckende und betrübliche Bilanz. Auch wenn erfahrene Imker sagen, dass es gute und schlechte Jahre gibt, geht ein Winter mit so großen Verlusten doch nicht spurlos an uns vorbei. Lag es eventuell an den vielen Spätblühern, die auf den Fichtenkalamitätsflächen aufgekommen sind. Oder lag es doch an uns Imkern? Leider ist es schwierig, konkrete Ursachen zu finden. Aber für das Jahr 2022 haben wir uns vorgenommen, die Bienen im Sommer zeitiger zu bearbeiten und auch die Volksstärke der Völker im Herbst zu beachten. Denn die kleinen Ableger aus 2021 sind auch nur als sehr schwache Völkchen in 2022 gestartet. Dann doch lieber aus zwei schwachen Völkern ein starkes machen.
Und so beginnt das Jahr 2022 mit zwei kleinen Völkern, die noch so schwach sind, dass sie die aktuelle Blühphase nicht nutzen können, und einem starken Volk, von dem wir uns etwas Honig erhoffen. Ziel ist es daher, genug Honig für uns und ein paar Gläser für die Familie zu bekommen, und darüber hinaus die Völkerzahl wieder so zu erhöhen, dass wir mit sechs starken Völkern in den Winter gehen. Außerdem möchten wir in diesem Jahr das Thema Königinnenzucht angehen. Dazu aber später mehr.